Erstaunliche Geschichten aus Reinickendorf, die du kennen musst

Reinickendorf, ein Bezirk im Norden Berlins, ist reich an Geschichte und Anekdoten, die die Entwicklung der Stadt und ihrer Menschen widerspiegeln. Von seinen Anfängen als ländliches Dorf über die Industrialisierung bis hin zu den kulturellen und politischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts bietet Reinickendorf eine Fülle von Geschichten, die die Seele Berlins widerspiegeln. Dieser Artikel taucht in die Vergangenheit ein und beleuchtet faszinierende Episoden aus der Geschichte dieses einzigartigen Bezirks.

Inhaltsverzeichnis

Reinickendorf hat sich im Laufe der Jahrhunderte von einem kleinen ländlichen Dorf zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt. Die Geschichte dieses Bezirks ist eng mit der Geschichte Berlins verbunden und bietet viele interessante Einblicke in die Vergangenheit der Hauptstadt.

Von den Anfängen bis zur Industrialisierung

Im Mittelalter war Reinickendorf ein kleines Bauerndorf, das erstmals im Jahr 1230 urkundlich erwähnt wurde. Der Name leitet sich wahrscheinlich von einem slawischen Siedler namens „Renekke“ ab. Es war ein beschaulicher Ort, dessen Bewohner hauptsächlich von der Landwirtschaft lebten. Diese Ruhe blieb bis ins 19. Jahrhundert bestehen, als die Industrialisierung ihren Einzug hielt und das Gesicht von Reinickendorf nachhaltig veränderte.

Mit dem Bau der Eisenbahn und der Eröffnung neuer Fabriken, darunter die berühmte Borsigwerke, wandelte sich das Dorf in eine aufstrebende Arbeitergemeinde. Diese Veränderung brachte nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch sozialen Wandel mit sich. Viele Menschen zogen nach Reinickendorf, um in den neuen Industriebetrieben Arbeit zu finden.

Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus

Während der Zeit des Nationalsozialismus spielte Reinickendorf eine düstere Rolle. In den 1930er Jahren wurden viele jüdische Familien aus ihren Häusern vertrieben, und der Bezirk wurde stark militarisiert. Eine weniger bekannte, aber umso eindrucksvollere Geschichte ist die des Widerstands in Reinickendorf. Trotz der Gefahr durch die Gestapo wagten es einige mutige Bürger, sich gegen das Regime zu stellen. So versteckte beispielsweise die Familie Schulze mehrere Juden in ihrem Haus und rettete ihnen so das Leben.

Die Teilung Berlins und Reinickendorfs Rolle

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berlin geteilt, und Reinickendorf lag im französischen Sektor. Dies führte zu einer einzigartigen Situation, da der Bezirk an die Berliner Mauer grenzte. Ein bekanntes Ereignis aus dieser Zeit ist die Geschichte der Bernauer Straße, die durch die Mauer geteilt wurde. Auf der Reinickendorfer Seite halfen viele Menschen den Bewohnern, die auf der Ostseite wohnten, zur Flucht in den Westen. Solche Aktionen waren mit großem Risiko verbunden, da die Grenzsoldaten scharf schossen und keine Gnade walten ließen.

Kuriositäten und Anekdoten

Reinickendorf ist auch für seine kuriosen Geschichten bekannt. Eine davon ist die Geschichte der „Entführung“ des Fuchses, des Wappentiers von Reinickendorf, im Jahr 1962. Der Fuchs war eine beliebte Figur, die auf einem Brunnen in einem Park thronte. Eines Tages verschwand die Statue auf mysteriöse Weise. Wochen später tauchte sie unversehrt in einem Schrebergarten auf, begleitet von einem handgeschriebenen Entschuldigungsbrief. Bis heute ist unklar, wer für diese Aktion verantwortlich war.

Eine weitere Anekdote erzählt von einem ungewöhnlichen Sportwettkampf im Jahr 1928. In Reinickendorf fand das erste Berliner Seifenkistenrennen statt, bei dem Kinder in selbstgebauten Kisten die Straßen hinunterrasten. Dieser Wettkampf entwickelte sich zu einem jährlichen Ereignis und zog Teilnehmer aus ganz Berlin an. Es wurde zu einem Symbol für den Einfallsreichtum und die Lebensfreude der Berliner Kinder in der Zwischenkriegszeit.


Fazit

Reinickendorf ist mehr als nur ein Berliner Bezirk; es ist ein Ort voller Geschichte und Geschichten. Von den bescheidenen Anfängen als Bauerndorf bis hin zu den dramatischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts – Reinickendorf spiegelt die vielen Facetten Berlins wider. Die Geschichten und Anekdoten aus der Vergangenheit dieses Bezirks sind ein wertvoller Schatz, der die Kultur und das Erbe Berlins lebendig hält.

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